Burkhard Hose hat am Donnerstag sein Buch „Verrat am Evangelium. Für eine Kirche, die sich zu den Menschenrechten bekehrt“ im Würzburger Burkardushaus vorgestellt. Gemeinsam mit Maria Mesrian (Maria 2.0) und Michelle Becka (Professorin für Christliche Sozialethik an der Universität Würzburg) sprach er unter der Moderation von Martin Speer über die Anliegen und auch Forderungen, die er an die Kirche hat.
„Es hat sich in Bezug auf die Menschenrechte in der Kirche schon viel getan, aber es gibt noch einige Schritte zu gehen“ sagte Br. Ansgar Stüfe, der Verlagsleiter des Vier-Türme-Verlags, bei seiner Begrüßung zum Veranstaltungsabend. Es folgte ein kurzer Abriss durch die Geschichte der Päpste und deren sich verändernde Sicht auf die Menschenrechte.
Im folgenden Gespräch ging es Martin Speer zunächst um ein gleichgeschlechtliches Paar, über das Burkhard Hose in seinem Buch „Verrat am Evangelium“ schreibt. Zu Beginn des Buches erzählt der Autor von Marie und Monika, die, und das sei ihm besonders wichtig, deshalb namentlich genannt würden, weil er „verdeutlichen möchte, dass es nicht nur um ein ‚Thema‘ in der Kirche geht. Es geht nicht um abstrakte Diskussionen, sondern und konkrete Schicksale.“ Deshalb habe er sein Buch auch mit konkreten, echten Menschen begonnen. Die Geschichte von Monika und Marie, die sich im Januar im von der ARD veröffentlichten Film „Wie Gott uns schuf“ als queere Personen in der katholischen Kirche outeten, sei für Hose ein Schlüsselerlebnis gewesen. Vor allem Monikas Satz „Ich finde es ein Stück menschenverachtend. Und ich möchte, dass das aufhört“ habe ihn berührt.
Die „OutInChurch“-Kampagne, in der sich der Autor selbst aktiv gegen Diskriminierung in der Kirche engagiert, habe gezeigt, dass es sie gibt – die Menschen, die den Mut haben, mit ihren Schicksalen an die Öffentlichkeit zu gehen und die Missstände in der Kirche in Bezug auf queere Menschen sichtbar zu machen. Maria Mesrian ist ihm und den anderen dafür sehr dankbar. „Endlich gibt es eine Community, mehr als einen Einzelnen, der sich für die Einhaltung der Menschenrechte in der Kirche einsetzt. Wir müssen eine andere Kirche aktiv fordern.“ Und weiter: „Gegen die bestehenden Machtstrukturen muss aktiv vorgegangen werden. Es muss das in den Fokus genommen werden, was dem Menschen dient!“
Maria Mesrian und ihre Überzeugungen seien es auch gewesen, die Burkhard Hose dazu gebracht hätten, nicht nur für gesellschaftspolitische Ziele zu kämpfen – über die er in seinen vergangenen drei Büchern im Vier-Türme-Verlag schrieb – sondern auch im innerpolitischen System der Kirche etwas bewirken zu wollen.